Das Wiesenviertel nominiert für Deutschen Nachbarschaftspreis 2019

Die nebenan.de Stiftung hat den Deutschen Nachbarschaftspreis ausgerufen. Der Wiesenviertel Verein hat sich mit dem Wiesenviertelfest und dem Motto „Gemeinsam einen Tag den Stadtteil verzaubern“ beworben. Aus 800 Einreichungen wurden 106 Projekte für den Deutschen Nachbarschaftspreis nominiert, das Wiesenviertel ist dabei. Bis zum 24.9. können alle für den Publikumspreis abstimmen und dem Wittener Verein zum Sieg verhelfen.

Irja Hönekopp vom Wiesenviertel e.V. war Gast unserer Radiosendung und dieses Podcasts.

Die ganze Radiosendung

Interview mit Irja Hönekopp

Schirmer: „Irja Hönekopp, was macht der Wiesenviertel e.V.?“

Hönekopp: „Der Wiesenviertel e.V. versucht Leute zusammenzubringen, neue Ideen hervorzubringen, kleine Projekte zu ermöglichen und Witten etwas netter, freundlicher und lebenswerter zu machen. Wir versuchen alles was an Aktivitäten da ist, auch noch ein bisschen weiter nach vorne zu bringen.“

Schirmer: Ich bringen das Wiesenviertel mit einer großen Veranstaltung in Verbindung – mit dem Wiesenviertelfest, das es im Juli zuletzt gab. Für diese Veranstaltung könntet Ihr den Deutschen Nachbarschaftspreis bekommen?

Hönekopp: „Der Deutschen Nachbarschaftspreis wurde in Juli ausgelobt. Wir haben gedacht wir bewerben uns und sind nominiert worden. Da bin ich ganz dankbar unserer Wiesenviertelfest-Orgateamtruppe, die das auf den Weg gebracht hat. Der Nachbarschaftspreis wird im Oktober vergeben, aber noch bis zum 24.9. kann man noch abstimmen für den Publikumspreis. Der geht tatsächlich an den, wer die meisten Stimmen unter 106 ausgewählten und nominiert Projekten erhält. Wir brauchen noch ein paar Stimmen aus dem Viertel, aus Witten und der Umgebung, die zeigen wie toll sie dieses Fest eigentlich finden. Ich glaube beim letzten Fest waren 10.000 Besucher da, eigentlich sollten wir das schaffen, noch ein paar Hundert Stimmen dazu zukriegen.“

Schirmer: Wofür? Für das ganze Engagement oder eine bestimmte Sache?

Hönekopp: „Für das Wiesenviertelfest tatsächlich. Das Wiesenviertelfest wurde nominiert. Mit dem Fest wurde Kultur, kleine Angebote in der Nachbarschaft, ein sehr familiäres Flair und gute Musik zusammengebrach. Das ist jetzt das siebte Jahr gewesen, in dem wir viele Leute auf die Beine bringen. Ich glaube, wir haben in der näheren Umgebung ein bisschen den Ruf, dass die Leute sagen, das Wiesenviertelfest da gehe ich gerne hin.“

Schirmer: Der Ort an dem wir das Interview aufnehmen ist neu. Wir befinden uns im Lokal. Irja Hönekopp, was ist das hier? Wofür habt Ihr es gegründet?

Hönekopp: „Anfang des Jahres haben ein paar hier aus unserer Umgebung uns gesagt, das ‚Stoffelchen‘ – der alteingesessene Stoffladen – wird frei. Petra macht das nicht mehr weiter. Wäre das nicht was, das wir als Wiesenviertel e.V. einfach einen Ort bekommen. Dann haben wir uns Gedanken gemacht und überlegt, können wir uns das überhaupt leisten? Ist das ein Risiko, das wir eingehen können? Kann das funktionieren? Hatten aber einiges an Idee und haben uns gedacht, es wäre so toll einen analogen Ort zu haben, nicht nur auf Facebook oder ähnlichen Medien unterwegs zu sein, sondern persönlich ansprechbar, hier die Möglichkeit zu geben neue Projekte zu entwickeln und niedrigschwellig Vorort zu sein, mit Leuten ins Gespräch kommen zu können und das gemeinsam zu entwickeln. Deswegen ist auch die Einrichtung hier – alle die sich anschauen wollen – recht einfach gehalten und das sich unterschiedliche Leute hier wohlfühlen können. Das sie für sich mit ihren Ideen auch mitbesetzen können und hier was weiterentwickeln können. Das man hier so einen Katalysator zur Projektentwicklung hat.“

Schirmer: Die Finanzierung vom Lokal ist in diesem Jahr auf jeden Fall gesichert, aber ihr könntet Geld gebrauchen vom diesen deutschen Nachbarschaftspreis. 5.000 Euro ist das höchste was man da jetzt bekommen könnte. Aber dafür musst Du Leute überzeugen, dass die für Euch stimmen. Irja Hönekopp, was muss ich dafür machen?

Hönekopp: „Ihr müsstet auf die Seite www.wiesenviertel.de gehen, von dort werden ihr auf die richtige Seite geführt.“

Schirmer: Das ein Stadtteilviertel einen Verein hat, ist das einzigartig in Witten? Mir fällt da höchstens die Nordstraßeninitiative ein aber sonst gibt es so etwas in Witten nicht, dass sich die Bürger für ihre Straßen organisieren – ihren Viertel. Wie lange gibt es das schon?

Hönekopp: „Den Wiesenviert e.V. gibt es seit 2017. Man muss aber dazu sagen, dass ein großer Prozess davor durch das Stellwerk gelaufen ist und das Stellwerk wurde – glaube ich – gegründet 2009. Es existierte bis 2017. In dem Moment, als das Team um Philip Assauer herum gemerkt hat, das muss auf breitere Beine gestellt werden, da kam es zur Gründung eines Stadtteilvereins – der bisschen größer aufgestellt ist. Wir haben inzwischen knapp 70 Mitglieder im Verein und das hilft uns natürlich auch zumindest ein Teil der finanziellen Mittel mitzustemmen. Trotzdem sind wir immer wieder drauf angewiesen auch auf Spenden und einfach die Lust und Laune aller Wiesenviertler und Freundinnen und Freunde des Wiesenviertels mitzumachen, ihre Ideen aber auch ihre finanzielle Unterstützung manchmal einzubringen.

Schirmer: „Es gibt das Lied einer von 80 Millionen, jetzt bist Du eine von 70 Mitgliedern – und die Vorsitzende – Wie bist Du dazu gekommen?

Hönekopp: „Ich bin von Haus aus Stadtplanerin. Mich interessieren diese Prozesse. Ich bin im Jahr 2008 nach Witten gekommen. Als ich das Wiesenviertel entdeckt habe bzw. die Aktivitäten, die im Wiesenviertel laufen – war das für mich tatsächlich sowas wie ein Highlight in Witten – was mir ein bisschen ein Heimatgefühl hier verschafft hat. Ich kam aus der Großstadt und da war Witten auch bisschen eine Umgewöhnung und das war für mich ein ausschlaggebender Punkt fürs Wohlfühlen hier. Deswegen habe ich mich engagiert.“

Schirmer: Aus 800 Einsendungen sind 106 Projekte ausgewählt worden. Aus diesen wird jetzt eins bestimmt. Euer Projekt? Das Wiesenviertel? Wird es gewinnen?

Hönekopp: „Ich hoffe es sehr. Ich glaube schlecht sieht es nicht aus. Wir sind gut dabei. Uns fehlen noch Stimmen und bis zum 24.9. habt Ihr noch Zeit abzustimmen. Klickt drauf auf dem Link.“

Schirmer: „Liegst Du so im Bett und überlegst 5.000 € für meinen Verein, was würde ich damit machen? Welches Loch würde ich stopfen?“

Hönekopp: „Träumen tue ich noch nicht davon. Aber es wäre ein Traum, wenn das nach Witten – ins Wiesenviertel – kommt. Allein für das Wiesenviertelfestteam, die fünf Leute – den Joscha, die Randy, die Alina, die Kira und den Ben – die sich mit einem wahnsinns Engagement um Booking gekümmert haben, um das Thema der Stände, die sich die Ideen ausgedacht haben, die das Fest dazu gemacht haben, was es jetzt geworden ist. Für die alleine fände ich schon ganz toll, wenn es nach Witten kommen würde und mit dem 5.000 € würde ich sie ganz gerne unterstützen, ihnen noch ein bisschen mehr zeigen, wie viel sie da eigentlich reingesteckt haben. Aber uns fallen natürlich auch andere Sachen ein, mit dem Lokal – bei dem wir die Finanzierung natürlich weiter suchen – das Weihnachten im Wiesenviertel, was wir gerne mit unterstützen und bestimmt noch weitere Ideen, die jetzt hier im Lokal von Nachbarn mitentwickeln werden, die wir gerne umsetzen würden.“

Schirmer: „Ich muss Dir eine Sache entlocken, mit den 5.000 € kommt man bei so einem Wiesenviertelfest nicht weit. Das ist so ein Sechstel was es kostet. Oder?“

Hönekopp: „Ja, das ist nur ein kleiner Bruchteil dessen was es kostet. Wenn man die ideellen Leistungen draufzählen würde, die noch nicht eingerechnet sind – das wird ehrenamtlich organisiert – wäre es viele viel mehr.

Schirmer: „Vielen Dank, dass Du dir die Zeit für mich genommen hast.“

Hönekopp: „Vielen Dank Dir, dass Du uns berichtest, wir würden uns sehr freuen, wenn es klappt.“

Schirmer: „Meine Damen und Herren, klicken Sie drauf.“

Wie geht es weiter?

Die unabhängigen Expertenjurys der Bundesländer werden Ende September aus allen nominierten Projekten 16 Landessieger auswählen, die bei der Preisverleihung am 24. Oktober 2019 in Berlin ausgezeichnet werden und ein Preisgeld von 2.000 Euro erhalten. Die Bundesjury wird unter allen Landessiegern drei Bundessieger (1. Platz 10.000 Euro, 2. Platz 7.000 Euro und 3. Platz 5.000 Euro) bestimmen. Diese werden auf der Preisverleihung bekannt gegeben.

Jetzt abstimmen: https://www.nachbarschaftspreis.de/de/wiesenviertelfest/
Der Nachbarschaftspreis: www.nachbarschaftspreis.de
Die nebenan Stiftung: www.nebenan.de
Das Wiesenviertel: www.wiesenviertel.de

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